Dass
im Wald bei starkem Wind gelegentlich Bäume umfallen, ist normal. Sicher nicht normal sind immer häufigeren Stürme und vermehrte Bruchanfälligkeit durch Trockenheit und Schädlingsbefall
vorgeschädigter Bäume.
Nichtsdestotrotz bieten sich durch umgestürzten Bäume Möglichkeiten für neues Leben. Zum einen kann nun mehr Licht in die Fläche gelangen, was oft schon lange wartende „Keim – Anwärter“ sofort
auf den Plan ruft.
Zum anderen ist ein umgestürzter Baum noch viele Jahre alleine durch sein Totholz für viele Lebewesen von Zaunkönig bis Schleimpilz von großem Nutzen und bietet zudem einen gewissen Schutz für
den Boden vor Austrocknung.
Alleine aus diesen Gründen sollte immer gut abgewogen werden, ob großflächige Aufforstungen wirklich sinnvoll sind oder man den Wald nicht besser alleine machen lässt, was dieser selbst am besten
kann.
Geht nicht immer, wird im Sinne nachhaltiger Waldbewirtschaftung aber immer öfter so gehen müssen...
Wie man bei den beiden letzten Fotos – einer jugendlichen Fichte und jungen Rotbuche – sehen kann, schaffen das Nachwuchsbäumchen durchaus. Voraussetzung dafür ist allerdings ein nicht zu hoher
Wildbestand und weniger Störung desselben durch Hunde von Waldbesuchern: Viel Flucht verbraucht eine Menge Energie und die müssen Rehe an Pflanzen wieder
auftanken.
Text und Fotos: Sabine Streckies, 09.01.2022