In Mühlheim an der Rodau sind die Spuren der Tätigkeit des Bibers nicht zu übersehen. Unsere zweite Vorsitzende Frau Dr. Adela Žatecky hatte am 11. Mai 2024 zu einer Wanderung um das Biberhabitat eingeladen, der zahlreiche Interessenten folgten.
Gleich die erste Station zeigt das Spannungsfeld, das die Rückkehr des Nagers in seinen angestammten Lebensraum entstehen ließ. Ein mächtiger Damm ist von der Brücke aus zu sehen, in den dicke Abflussrohre eingebaut sind. Diese sollen einen zu hohen Wasserstand verhindern, der die anliegenden Häuser bedrohen würde. Gerade in einem Jahr wie 2024 mit ausgesprochen viel Niederschlag ist dieses Problem besonders dringend, wobei man allerdings sehen muss, dass auch in anderen Flusstälern ohne Bibervorkommen Überschwemmungen und Wasserhochstände auftraten.
Bei einem Nager, der während der Führung auftauchte, handelte es sich leider nicht um einen Biber, sondern um eine Nutria. Dies ist eine aus Südamerika eingewanderte Art; sie ist kleiner und ist an dem im Querschnitt runden eher an Ratten erinnernden Schwanz, deutlich vom Biber zu unterscheiden.
Die genial angelegte Biberburg konnte Adela ebenfalls zeigen. Sie hat einen vor Feinden sicheren Eingang unter Wasser und einen Wohnbereich oberhalb des Wassers. Hier verbringen die Jungen ihre erste Zeit.
Das aufgestaute Wasser hilft nicht nur bei der Anlage des Baus, sondern erleichtert auch den Transport der Nahrung. Diese besteht häufig aus Ästen, die über das Wasser sehr viel einfacher transportiert werden können.
Die Wasser- und Sumpffläche stellt ein wertvolles Habitat dar und hilft bei der Erhaltung von vielen an das Wasser gebundenen Arten.
Zum Schluss zeigte uns Adela noch ein echtes Fell eines Bibers. Die markante Kelle und das dichte Fell sind für ihn typisch.
Vielen Dank Adela für die Interessanten Einblicke in das Laben unserer größten heimischen Nager.
Text: Waltraud Huni und Adela Žatecky, Fotos 1 + 10: G. Moka; Fotos 2 -9 : Adela Žatecky; Foto 11: Waltraud Huni; 24.05.2024