Apfelbaumtotholz: Heimat für einen Hornissenstaat

Da wurden die Naturfreunde neugierig: Ein abgebrochenes Apfelbaumtotholz mit schönen Spalten und Hohlräumen direkt auf dem Parkplatz der Offenbacher Käsmühle.
Hornissen hatten die günstige Gelegenheit schnell erfasst und mit Bauarbeiten für ihr Nest begonnen.
Bemerkt wurde das Naturschauspiel von uns nach einem kleinen NABU-Treffen im Biergarten der Käsmühle im Mai 2020.
Glücklicherweise haben sich im Jahresverlauf weder der Eigentümer noch die vielen Passanten an den friedlichen Brummern gestört.
Im Lauf des Sommers konnte man wöchentlich immer mehr Hornissen beim Ein- und Ausfliegen bewundern.
Mitte Oktober war Schluss – der Lebenszyklus des Hornissenvolks wurde auf natürliche Weise beendet.

Nicht nur am hier augenscheinlichen Nutzen für Hornissen wird deutlich, wie wichtig es ist, Tothölzer nicht wegzuräumen. Sie sind Lebensraum für viele weitere Tiere wie Käfer, Spinnen, Vögel, kleine Säuger.

Sehr gute Informationen zu Hornissen gibt es hier:
http://www.hornissenschutz.de


Text und Fotos © Sabine Streckies 26.01.2021


Offenbacher Hornissen: Hingucker am Apfelbaumtotholz

Auch im Bereich einer Großstadt sind (immer noch) interessante Naturbeobachtungen möglich. Spannend finde ich es jedes Jahr, den gelb-braun gestreiften friedlichen Brummern zuzusehen.
Umso weiter das Jahr voranschreitet, umso mehr Hornissen werden es – folglich ist der Herbst die beste Zeit.

Ihre Jagdtechnik habe ich allerdings bis heute noch nicht völlig verstanden: Hornissen fliegen oft ganz dicht an potentiellen Opfern wie beispielsweise Schmetterlingen, Bienen und anderen Insekten vorbei, verharren dann ganz kurz und fliegen – scheinbar völlig uninteressiert – weiter.
Oder aber sie kommen rasend schnell aus dem „Nichts“, packen sich ein Insekt, fliegen mit ihm an einen sicheren Ort und vertilgen sofort das Muskelfleisch. Dies kann man manchmal sogar hören und sich unter einem Baum über herabrieselnde Insektenflügel wundern ….

Lohnend ist es auch, das Verhalten am Nest zu beobachten: Die einen Hornissen fliegen ab, andere kommen zurück und immer passen Wächter auf. Die einen Ankömmlinge werden erst einmal „begrabbelt“, andere werden sofort durchgelassen. Manchmal kommt es auch zu kurzen Auseinandersetzungen.

Zu erwähnen ist noch, dass die Fotos an einer Stelle gemacht wurden, die täglich von vielen Menschen frequentiert wird, wo Kinder auch mal den Fußball an den Stamm mit dem Nest knallen und zahlreiche Hunde nicht angeleint herumspringen. All das interessiert die coolen Hornissen nicht, solange sie sich nicht direkt angegriffen fühlen. Einfach sympathisch und unbedingt schutzwürdig, diese schönen Brummer …


Text und Fotos © Sabine Streckies 13.10.2021