Naturspaziergang im Rumpenheimer Schlosspark

Eigentlich war für den Sonntagvormittag den 7. Mai um 8:00 h eine Vogelstimmenwanderung mit unserem Ornithologen Wilfried Mann vorgesehen. Spontan wurde diese von Wilfried zu einem „Naturspaziergang“ erweitert.  Gemeint war damit, neben dem etablierten Lauschen und Beobachten der Vögel auch andere Naturerlebnisse einzubeziehen. Waltraud Huni als leidenschaftliche Botanikerin war sehr gerne bereit auch zu den Pflanzen des Parks Interessantes zu sagen. Was noch gefehlt hat war ein Insektenkundler, der uns die wenigen Exemplare, die wir sehen konnten, näherbringt. Na ja, das kann noch was werden.

 

Die Temperaturen waren angenehm frühlingshaft, der schöne Park mit altem Baumbestand war durch den Regen der vergangenen Wochen in üppiges Grün getaucht und ein süßer Duft von Blüten lag in der Luft.  Man fragt sich, was will man mehr an einem Morgen im Mai. Unsere Gruppe von 12 Personen bekam mehr: auf der einen Seite hörten wir das unverkennbare Schlagen einer Nachtigall, von der anderen Seite den Ruf eines Pirolmännchens. Dazwischen den überraschend lauten Gesang unseres zweitkleinsten Singvogels, dem Zaunkönig.  Aufgrund der inzwischen schon belaubten Bäume konnte man viele Vögel zwar nicht mehr sehen, aber hören, wie auch den Buchfink oder den Kuckuck.

 

Die Nistkästen, die im Park aufgehängt sind, scheinen gut angenommen zu werden. In mehreren sahen wir Kohlmeisen mit Futter verschwinden.

Die beeindruckendsten Pflanzen des Parks sind natürlich die großen alten Bäume. Insbesondere die riesigen Platanen. In den alten Bäumen gibt es jede Menge Löcher und Höhlen. Im vorderen Bereich des Parks hatten sich darin Dohlen angesiedelt, im hinteren Bereich sahen wir einige Stare in den Höhlen verschwinden, um der Brutpflege nachzukommen.

 

Waltraud erläuterte inzwischen, woran man Bärlauch von giftigen gleichzeitig anzutreffenden Arten unterscheiden kann. Sie zeigte, wie raffiniert der Aronstab Besucher anlockt, die Insekten dann über Nacht gefangen hält, und erst wenn diese sicher mit viel Pollen beladen sind, wieder in die Freiheit zur nächsten Aronstabblüte entlässt.

Außerdem zeigte uns Waltraud Neophyten, die sich im Park ausbreiten. Die Stängelumfassende Gelbdolde bildet schon recht große Bestände und auch das Tellerkraut ist zu finden. Diese beiden Pflanzen sind essbar, daher ist Aufessen eine Möglichkeit, den Bestand zu dezimieren.

 

Zum Schluss haben wir auch noch 2 Insekten gefunden, eine frühe Adonislibelle und einen Kleinen Kohlweißling. Alles in allem hätte man seinen Sonntagvormittag durchaus weniger informativ verbringen können. Mir hat’s gefallen.

 

Artenliste Vögel:

Rabenkrähe

Dohle

Ringeltaube

Pirol

Nachtigall

Kohlmeise, Mönchsgrasmücke

Rotkehlchen

Buchfink

Amsel

Zilpzalp

Blaumeise

Graureiher

Star

Mehlschwalbe

Mauersegler

Zaunkönig

Gartengrasmücke

Haussperling

Grünspecht

Kuckuck

Singdrossel

Eichelhäher



Text: G. Dettweiler, Bilder: W. Huni, 09.05.2023