Baumfrevel im NSG Erlensteg

Anlässlich eines Ganges durch den Wald des NSG Erlensteg trauten wir Gebietsbetreuer unseren Augen nicht: Bei einem ganz besonderen Baum, einer Erle mit „Krebsgeschwür“ oder auch als Maserknolle bezeichnet,

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Baumkrebs

 

hatte jemand die Wucherung mit der Kettensäge abgetrennt!

Der Täter muss für den Transport von Werkzeug und Beute ein Kraftfahrzeug im eigentlich durch Schranken gesicherten Wald benutzt und das Vergehen gut geplant haben.

Der Baum kann diesen Frevel nicht überleben.

 

Sehr wahrscheinlich wird die Maserknolle von einem Drechsler verwendet werden, da sich damit z. B. besonders schöne Schalen herstellen lassen.

 

Wir haben beim zuständigen Forstamt und der Unteren Naturschutzbehörde Anzeige wegen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz erstattet.

 

Die Fotos zeigen den Baum noch unversehrt am 20.02.21 sowie mit tödlichen Verletzungen am 23.03.23.


Fotos und Text © Sabine Streckies, 26.03.2023


Dezember – Nebel im Erlensteg von Bieber

Die Stadt Offenbach verfügt über (nur) zwei Naturschutzgebiete: Die „Rumpenheimer und Bürgeler Kiesgruben“ und den „Erlensteg von Bieber“.
Der 72,96 ha große Erlensteg wurde 1996 unter Schutz gestellt.
Recht trocken heißt es in der Verordnung zum (hoffentlich) meist feuchten Naturschutzgebiet:

„Zweck der Unterschutzstellung ist es, einen Landschaftsausschnitt im Naturraum östliche Untermainebene mit wertvollen Feuchtwiesen, Großseggenriedern und seltenen Waldgesellschaften sowie Brachflächen trockener Standorte als Lebensraum zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und zu sichern. Schutz- und Pflegeziel ist die extensive Grünlandnutzung, die Überführung nicht standortgerechter Bestände in strukturreiche Wälder und der Verzicht auf eine forstliche Nutzung der naturnahen Erlenbestände. Zur Sicherung des Gebietes werden Maßnahmen zur Stabilisierung des Grundwasserhaushaltes vorgesehen.“

In loser Folge sollen auf dieser Seite verschiedene thematische Eindrücke aus diesem kleinen und gleichzeitig großartigen Gebiet in den Bieberauen gezeigt und der Verordnungstext so mit Leben gefüllt werden.
Dass es sich hier um das Stadtgebiet von Offenbach am Main handelt, wollen viele Nicht-Offenbacher, aber auch Offenbacher erst einmal gar nicht glauben.

Beginnen wir also mit einem Spaziergang im Dezember 2020.


Fotos und Text © Sabine Streckies, 20.05.2021