Info's zum Biber

Allgemeines:

Biber gehören zu den Nagetieren, sie sind nach den Wasserschweinen das zweitgrößte lebende Nagetier der Erde. Der Biber (Castor) teilt sich in zwei Arten seiner Gattung auf, zum einen in den Europäischen Biber (Castor fiber) und zum zweiten in den Kanadischen Biber (Castor canadensis), diese unterscheiden sich in der Anzahl der Chromosomen. Der Europäische Biber hat eine Chromosomenzahl von 48, der Kanadische eine Chromosomenzahl von 40, der Kanadische Biber wird als eine Unterart des Europäischen Bibers gesehen.

 

Der Biber ist in Deutschland als einheimisches Säugetier, welches nicht dem Jagdrecht nach dem Bundesjagdgesetz unterliegt, durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

 

 

 

Alterserwartung und Körperbau:

Die Alterserwartung liegt bei etwa 10 bis 12 Jahren.

Die Alterserwartung hängt natürlich auch von den Feinden des Bibers ab. Wo früher Bären, Wölfe und Luchse zu den Hauptfeinden gehörten, tritt heute der Mensch mit wildernden Hunden oder mit dem Führen von Kraftfahrzeugen an diese Stelle.

Biber haben ein Körpermaß von 80 bis 120cm und ein Gewicht von etwa 16 bis 30 Kilogramm.

Das Fell des Bibers ist mit 230 Haaren pro Quadratmillimeter dicht besetzt und hat eine besondere Schutzwirkung gegen Nässe und gegen das Abkühlen seines Körpers. Der Schwanz des Bibers ist unbeharter dient beim Tauchen zur Steuerung. Des Weiteren dient er als Temperaturregulator und zum Ansammeln der Fettreserven. Der Schwanz des Bibers wird auch Kelle genannt.

Der Biber pflegt regelmäßig seinen Pelz, er benutzt hierfür ein fetthaltiges Sekret, den Bibergeil.

Bei seinen Tauchgängen verschließt der Biber seine Nase und seine Ohren, mit diesem Verschließen können Biber bis zu 20 Minuten unter Wasser bleiben.

Man kann das Gechlecht der Biber nur sehr schwer unterscheiden, sowohl die Größe, das Gewicht und die Farbe des Fells sind in etwa gleich.

 

 

Lebensweise:

Der Biber ist monogam, die Eltern bleiben normalerweise ein Leben lang in ihrem Revier. Zwei Generationen von Jungtieren können bei den Eltern im Revier bleiben. Das Revier, das ca. 2 bis 3 km Wasserlänge umfasst, wird mit dem Bibergeil markiert und gegen Eindringlinge verteidigt.

Biber bauen, wenn genug Wassertiefe vorhanden ist, es sollten ca. 0,5 m Wassertiefe sein, eine sogenannte Biberburg. Die Biberburg besitzt den Eingang unter Wasser und muss von den Tieren angetaucht werden. Sie bietet Platz für die Bibereltern mit bis zu 4 Jungtiren. Die Jungtiere müssen kurz vor der Geburt des neuen Nachwuchses, der zwischen Ende April bis Anfang Juni geboren wird, den Bau verlassen.

Die Tragzeit der Biber beträgt 3 Monate.

Der Nachwuchs ist von Geburt an behaart und kann stehen. Da die neu geborenen Biber wasserscheu sind werden sie von der Mutter ins Wasser gedrängt, sie verlieren so ihre Angst vor dem Wasser bzw. werden sie so an das Wasser gewöhnt.

Die Mutter säugt ihre Jungen 2 Monate lang.

Etwa 2 Jahre können die jungen Biber in dem Revier der Eltern leben, danach werden sie aus dem Revier vertrieben. Um ein neues Revier zu beziehen können die Tiere bis zu 100 km auf Wanderschaft gehen.

Mit ca. 3 Jahren werden die Biber geschlechtsreif. Sie werden sich jetzt einen Partner suchen und selbst ein Revier gründen. Die Paarung findet dann im Januar und Februar statt.

Die Nahrung der Biber ist rein pflanzlich. Hierzu gehören alle Arten von Pflanzen, bevorzugt aber Sträucher, Kräuter, Wasserpflanzen wie z.B. Schilf und Laubbäume wie Pappeln, Weiden und Erlen.

Im Winter verzehrt er vor allem die Rinde der Bäume sowie die Äste mit den zugehörigen Blättern.

Die Zweige mit Blättern werden im Winter als Vorrat vor der Biberburg postiert, sollte der Fluss um die Biberburg gefroren sein, kann der Biber durch Antauchen der Äste weiterhin an seine Nahrung kommen.

Biber sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die auch im Winter auf Nahrungssuche gehen bzw. schwimmen und somit auch gesehen werden können.

Die sogennante Biberburg ist ein Bauwerk, das der Biber selber aus verschiedenen Materialien (Äste, Holzstämme bis zu 80 cm Durchmesser, Steine und Schlamm) im Biberdamm erstellt. Sie ist komplett von Wasser umgeben. Der Eingang zu der Biberburg und auch zu den anderen Biberbauten liegt immer unter dem Wasserspiegel. Im Inneren bildet eine Plattform den Wohnraum, diese Plattform, die über dem Wasserspiegel liegt, kann bis zu 1,20 m im Durchmesser haben. Biber erstellen meistens 3 bis 4 Wohnbauten, dies können auch Höhlen sein. Er verbindet seine Wohnbauten mit Röhren, die über den Uferbereich verbunden sind. Somit hat der Biber seine Fluchtmöglichkeiten.

Die Wassertiefe zum Bauen eines Biberdamms sollte 50 cm nicht unterschreiten. Der Biber hat ansonsten keinen gesicherten Zugang zu seinem Bau, außerdem könnte der Zugang zum Bau bei niedrigem Wasser trockengelegt werden, der Biber müsste dann seinen Bau verlassen, da seine Fressfeinde dann Zugang zu seinem Wohnbau haben.

Biber regulieren durch den Damm den Wasserstand, sie können bei zu hohem Wasserstand den Damm öffnen, um das Wasser schneller ablaufen zu lassen. Dies ist auch eine Maßnahme um ihre Wohnbauten vor Hochwasser zu schützen, bei Hochwasser im Wohnbau könnten die Jungtiere im Bau ertrinken. Auch für Wasserpflanzen ist diese Regulierung wichtig, sie können somit besser gedeihen, was wiederum auch für den Biber von Nutzen ist, da sie ihm als Nahrung dienen.

 

 

Typische Bissspur
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und noch eine!
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