An einem Vormittag Mitte Juni 2025 war ich in Mühlheim – Lämmerspieler Wiesen eigentlich auf der Suche nach Neuntötern, leider wenig erfolgreich.
Die Wiesen waren am Tag zuvor gemäht worden, außer einer quirligen Kolkrabenfamilie und zwei müden Feldhasen war nur wenig zu sehen.
Dann aber fiel plötzlich ein Weißstorch aus dem Himmel, schaute sich kurz um und begann im Mahdgut nach Nahrung zu suchen.
Kurz später landete noch ein Storch.
Und dann noch einer – und so weiter.
Insgesamt habe ich mindestens 12 Weißstörche gezählt – was für das Biotop doch recht beachtlich ist.
Etwas aufgemischt wurde die Gruppe durch zwei Rehe, die in aller Ruhe durch das Terrain trabten, ein sehr schöner Anblick am frühen Morgen.
Später kamen noch ein Rot- und ein Schwarzmilan dazu – phantastisch, wie Vögel auch aus großer Höhe erkennen können, wo es etwas zu fressen geben könnte.
Auf dem Weg bildeten sich kleine Beobachtergruppen, Spaziergänger und Radler konnten sich an dem Anblick kaum satt sehen und es kam zu netten Gesprächen. Für einige war das offenbar die erste Begegnung mit Weißstörchen „in echt“ gewesen.
Bei all der Freude solle man aber eines nicht vergessen: Der überwiegend menschengemachte und stetig zunehmende Wassermangel, das Fehlen von Insekten, Amphibien und Reptilien setzen der Natur schwer zu. Es ist zu befürchten, dass viele Weißstörche – obwohl diese Allesfresser sind - alleine aus diesem Grund ihren Nachwuchs nicht oder nicht vollständig durch bringen können werden.
Fotos und Text © Sabine Streckies, 01.07.2025