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Licht in der Dunkelheit

Supermond am Abend
© Sabine Streckies

Seit vielen Jahren wird Ende Oktober die Uhr wieder auf Normalzeit umgestellt. Dadurch wird es abends früher dunkel und durch die Jahreszeit auch zunehmend feucht und kühl. So ist der Wunsch, etwas Licht und Wärme in die Dunkelheit zu bringen doch völlig verständlich und nachvollziehbar und darüber hinaus durch und durch positiv belegt. Oder doch nicht?

Leider wird mit zu viel an Licht enormer Schaden angerichtet. In unseren bewohnten Gebieten ist es nirgends mehr richtig dunkel. Straßen- und Gebäudebeleuchtungen, Lichtreklame, Verkehr und viel andere Lichtquellen machen die Nacht zum Tage.

Das Licht wird an feinsten Staub- und Nebelpartikeln in der Atmosphäre reflektiert was zu einer Lichtglocke über Städten führt, die kilometerweit in das Umland leuchtet. Man spricht treffend von Lichtverschmutzung.

 

Die fatalen Folgen für die Natur sind bekannt: Insekten verlieren die Orientierung und sterben an Lampen. Kleinsäuger werden für ihren Beutegreifern sichtbar. Ziehen sich die Tiere in dunkle Bereiche zurück, wird ihr Aktionsradius immer kleiner. Tagaktive Tiere wie Vögel brauchen die Dunkelheit für einen ungestörten Schlaf. Zugvögel, die nachts ziehen, werden durch die Lichter gestört und irritiert. Dramen, die sich direkt vor unserer Haustür abspielen und von denen wir Menschen normalerweise nichts mitbekommen. Auch Menschen brauchen ausreichend Dunkelheit. Nur dann kann das wichtige Hormon Melatonin produziert werden. Ein Mangel daran steht im Zusammenhang mit Krankheiten. Es gibt Hinweise, dass selbst Pflanzen den natürlichen Rhythmus zwischen Tag und Nacht brauchen. 

 

Hinzu kommt dann auch noch die Weihnachtsbeleuchtung. Schon jetzt sind die Geschäfte und Baumärkte voll mit bunten Lichterketten, blinkenden Schneemänner, leuchtenden Elchen und vielem mehr. 

Doch auch im Winter gibt es Natur und Lebewesen um uns herum. Daher unser Apell: Gönnen Sie unseren Mitbewohnern die Nacht und die Dunkelheit. Tun Sie Gutes, indem Sie auf unnötige Beleuchtung verzichten. Vergessen Sie auch in der Vorweihnachtszeit den Umwelt- und Naturschutz nicht völlig. Wer auf den Kauf der blinkenden, nicht recyclebaren Ungetüme, meist aus Fernost, verzichtet, trägt zudem zum Schonen der Ressourcen, zur Vermeidung von Plastikabfall und Elektroschrot bei und hilft beim Einsparen von Energie.

Und freuen sie sich, wenn sie einen Blick in den Himmel richten und dann hoffentlich viele Sterne sehen können.

Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es bei www.sternenpark.roehn.de.