
Schwalben - sie gelten in vielen Kulturen als Glücksboten. Sie kündigen den Beginn des Sommers an.
In Mühlheim und Offenbach haben wir das Glück, dass sie bei uns nisten noch können.
Leider werden die fliegenden Glücksboten von Jahr zu Jahr weniger. Sie stehen gleich doppelt unter Druck: Zum einen finden sie weniger Insekten als Nahrung, zum anderen wird es für sie immer schwerer geeignete Nistplätze zu finden.
In Hessen stehen Mehl- und Rauchschwalben auf der „Roten Liste“ und sind in ihren Beständen gefährdet.
Bestände in Offenbach und Mühlheim
Am häufigsten wurden Mehlschwalben gesichtet, häufig in der Nähe von Flüssen oder Bächen. Mehlschwalben nisten außen an Gebäuden, gerne direkt unter dem Dachüberstand. Ihre Nester bauen sie aus Lehm, deswegen kommt es immer mal wieder vor, dass sich Schwalben in der Nähe einer Baustelle ansiedeln, weil sie dort den für den Nestbau benötigten Lehm finden.
Rauchschwalben bauen ihre Nester in Gebäuden, gerne in Ställen, wo sie dabei helfen, die Fliegen von den dort gehaltenen Tieren fernzuhalten.
Was man tun kann
Naturnester werden von Schwalben bevorzugt, sie halten sich gut an Rauputz oder Mauerwerk. Wer Schwalben ansiedeln möchte, kann überlegen, eine Lehmpfütze im Garten anzulegen. Wo dies nicht möglich ist, können unter Vorsprüngen in mindestens 2,5 Meter Höhe Kunstnester angebracht werden. Das Anbringen von Kotbrettchen unterhalb der Nester verhindert eine Verschmutzung, eine Bauanleitung hierfür kann auf Anfrage bereitgestellt werden.
Auch wenn Du auf dem eigenen Grundstück bisher keine Schwalbennester hast, kannst Du die geschickten Flieger trotzdem hervorragend unterstützen. Denn ohne ausreichendes Futter können Schwalben keine Jungen aufziehen. Ein naturnaher Garten ohne Gift bietet vielen Insekten einen Lebensraum. Die wiederum ernähren nicht nur die Schwalben, sondern auch zahlreiche andere Vogelarten.
Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“
Mit dieser Aktion hofft der NABU Hessen auch in Zukunft dazu beizutragen, die Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Quartiere zu erhalten und neue zu schaffen.
„Menschen, die sich für Schwalben engagieren und an ihren Häusern dulden, können sich jederzeit für die Auszeichnung mit einer Plakette und Urkunde ‚Schwalbenfreundliches Haus‘ bewerben, ganz gleich, ob es sich bei dem Gebäude um ein Wohnhaus, Hotel, Bauernhof oder Fabrikgebäude handelt“, lädt der Ornithologe Sommerhage Interessierte zur Teilnahme ein.
Mehr Infos
Alle Infos zur Aktion unter www.NABU.de/schwalben
Der NABU zeigt mit einer kostenfrei nutzbaren Grafik auf
wie das Jahr der Schwalben aussieht.
Text: Schwalbenbotschafterin NABU Mühlheim und Offenbach, Bild © : NABU